Sollen wir die nationalen Fluggesellschaften retten?
pages 61 - 94
ABSTRACT:

Der Flugverkehr gilt als einzigartige Sparte, die es ermöglicht, verschiedenste Orte rund um den Globus bequem zu verbinden. Sein Betrieb geht aber mit zahlreichen Sicherheitsbedenken, der Notwendigkeit des Schutzes gegen gesetzwidriges Handeln, dem Schutz der Volkswirtschaft usw. einher. Das ist letzten Endes der Grund, warum der Flugverkehr intensiv reguliert war (bzw. immer noch ist); seinerzeit war der Betrieb eines Luftfahrtunternehmens im Wesentlichen die Domäne des Staates (oder doch unter seinem erheblichen Einfluss). Obwohl die Beförderung auf dem Luftweg über die letzten drei Jahrzehnte hinweg erheblich liberalisiert wurde, sind bestimmte Relikte der Vergangenheit erhalten geblieben. Hierzu zählen Fluggesellschaften, die im Eigentum bzw. unter der Kontrolle der Regierung ihres jeweiligen Landes stehen, was im Grunde bedeutet, dass sich die betreffende Regierung indirekt am kommerziellen Flugverkehr auf dem freien Markt beteiligt. Der vorliegende Beitrag beschreibt, wo die nationalen Fluggesellschaften ihren Ursprung nahmen, warum sie unter den Bedingungen des offenen Marktes dazu tendieren, nicht zu funktionieren, und welche Maßnahmen von den einzelnen Regierungen zur Rettung solcher maroder Unternehmen unternommen werden. Dies liefert zugleich die Grundlage für Erwägungen, ob bzw. zu welchem Grad es Sinn macht, nationale Fluggesellschaften vor dem Untergang zu bewahren und zu welchem Preis, und welche Auswirkungen dies auf die Bedingungen auf dem freien Markt hat. Als Fallstudie wird die Situation bei der ČSA (České aerolinie) beschrieben, das nationale Aushängeschild unter den Fluggesellschaften in Tschechien und sog. "Flag Carrier", über die letzten zehn Jahre hinweg.

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